Roh- und Werkstoffe zu reduzieren lohnt sich für produzierende Unternehmen

Über 40 Prozent der Kosten müssen in Produktionsbetrieben für Material kalkuliert werden. Dazu kommen eine hohe Abhängigkeit von Roh- und Baustoffen sowie derzeit Lieferengpässe für fast alle Materialien. Viele Unternehmen leiden an der Knappheit von Holz, Kunststoffen, Metallen und Glas und den damit verbundenen Rekordpreisen bzw. Verzögerungen für Kunden. Durch gezielte und effiziente Maßnahmen lassen sich beträchtliche Mengen an Material einsparen. Davon profitieren nicht nur die Betriebe, sondern auch Umwelt und Klima.

Fit für die Zukunft
Erkennt man Rohstoffe und Werkstoffe als „WERTstoffe“, sind die Türen für effektive Veränderungen und lohnende finanzielle Einsparungen geöffnet. Möglichst wenig davon zu verbrauchen und gleichzeitig hochwertige Produkte herzustellen, ist für jeden Betrieb möglich. Die unabhängigen Berater im Pool von umwelt service salzburg erarbeiten Lösungen und Maßnahmen, die sich rechnen. Denn egal ob klein- und mittelständisches Unternehmen oder Großbetrieb: Materialeinsparung bringt Vorteile - ökologisch und betriebswirtschaftlich.

Materialeffizienz ist das Gebot der Stunde
Die globale Gesellschaft verbraucht schon lange mehr Ressourcen, als die Kapazität des Planeten zur Reproduktion dieser Ressourcen beträgt, Stichwort "Earth Overshoot Day". Materialeffizienz ist daher das Gebot der Stunde und darüber hinaus ein wirkungsvoller Schlüssel für Unternehmen, Kosten bzw. Kostenrisiken zu senken und unabhängiger von äußeren Einflüssen zu werden. Bestätigt wird dies auch von Andreas Van-Hametner, Geschäftsführer des Ressourcen Forum Austria: „Die ökologischen Gründe für einen nachhaltigen Umgang mit Rohstoffen liegen auf der Hand: Wir verbrauchen zu viel und verlangen unserer Umwelt zu viel ab. Das muss sich ändern. Materialeinsparung entlastet aber nicht nur Umwelt und Klima, sondern reduziert auch den Kostenfaktor Material. Dadurch werden Unternehmen unabhängiger von den volatilen Rohstoffpreisen." Die Projektergebnisse von 10 Potenzialanalyen mit produzierenden Unternehmen, österreichweit im Rahmen des Materialeffizienzlabors, untermauern die Dringlichkeit des Themas. Das kostenlose Excel-Tool „Ressourcen-Check zur Selbsteinschätzung“ mit knapp 50 Fragen wurde daraus entwickelt.

Analyse für passgenaue Umstellungen, mehr Unabhängigkeit und Entlastung
Das Excel-Tool zur Selbsteinschätzung kann auch als Basis und Anleitung dienen für die Ableitung von passgenauen Maßnahmen für Ihr Unternehmen durch erfahrene, unabhängige Berater. Die geförderte Beratung „Material- und Ressourcen-Check“ von umwelt service salzburg unterstützt Unternehmer und bringt konkrete Antworten, wie Materialverbrauch bei gleichbleibender Produktqualität effektiv verringert werden kann. Die Experten aus dem Beraterpool von umwelt service salzburg klären, nach einer Input-Output-Analyse, viele Fragen, wie zum Beispiel: Wo liegen Schwachstellen? Wie sind die Umweltkennzahlen im Vergleich zu anderen Branchen? Bei welchem Prozess kann angesetzt und in effiziente Schritte ausgeglichen werden?

Zwei Salzburger Unternehmen schätzten bereits die effizientere Produktionsweise und profitieren vom bewussten Umgang mit Material
Nachhaltige Möbel nach Maß
2018 übernahm Robert Plattner die Tischlerei seines ehemaligen Chefs. Seitdem führt er das Unternehmen nachhaltig und mit bewusstem Umweltgedanken weiter. Zertifiziert wurde die Tischlerei Robert Plattner Holzhandwerk dafür mit dem Österreichischen Umweltzeichen für Tischlerbetriebe. „Ich halte mir immer vor Augen, dass Stillstand nicht gut ist. Deshalb nehmen wir bei uns im Betrieb laufend Verbesserungsprozesse vor. Besonders in den Bereichen Materialeinsparung und Ressourceneffizienz gibt es unzählige Möglichkeiten, der Umwelt etwas zurückzugeben. Dabei machen wir aber keine Kompromisse – Langlebigkeit und Qualität sind ein Muss! Das Holz für unsere Möbel beziehen wir ausschließlich regional. So senken wir aktiv die CO2-Belastung und erhalten die Welt hoffentlich auch für die nächsten Generationen lebenswert“, betont Robert Plattner den Umweltgedanken seiner Firmenkultur. 
HolzHandWerk Plattner

Recyclate nutzen, um Rohstoffe zu sparen
Motivation als Motor für Veränderungen ist auch für Senoplast Klepsch in Piesendorf ein wichtiges Stichwort. Seit 1956 produziert das Pinzgauer Familienunternehmen hochwertige Kunststoffplatten und -folien für die verschiedensten Anwendungsbereiche. Die Firmenphilosophie lautet: Qualität und Innovation vereint mit dem Wissen, dass der Mensch im Mittelpunkt steht. Christian Eisenmann, Umweltmanager bei Senoplast, spricht über den Leitgedanken und die Verantwortung im Hinblick auf Umwelt und Rohstoffeffizienz: „Wir hinterfragen all unsere Betriebsbereiche laufend sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht. Wir achten darauf, dass in der Produktion nichts weggeschmissen, sondern alles so gut als möglich recycelt wird. Auch im Kunststoffbereich sind wir gerade dabei, Abfälle auf ein Minimum zu reduzieren. Abfallprodukte werden wiederaufbereitet und in neuen Produktionsprozessen eingearbeitet. Mit dieser und vielen weiteren Maßnahmen tragen wir laufend zur Optimierung in unserem Unternehmen bei und leisten unseren Teil für Umwelt und Nachhaltigkeit.“
Senoplast Klepsch & Co. GmbH